Die neue Demokratie

Die Feuerwehr Maria Enzersdorf in der 1.Republik

Die Motorisierung begann für unsere Wehr im Jahre 1923 mit dem Ankauf einer Autospritze. Sie war neben der FF Mödling die zweite im Bezirk, die über ein solches Gerät verfügte. In den folgenden Jahren konnten noch zwei weitere Löschgeräte angeschafft werden. Nach und nach wurden die pferdebespannten Geräte abgestoßen.

Die zunehmende Technisierung verlangte umfassende Kenntnisse der Feuerwehrmänner und eine sachgemäße Wartung der in Verwendung stehenden Geräte. Mit der Eröffnung der Feuerwehrschule in Wr. Neustadt im Jahre 1933 war für eine fachlich fundierte Ausbildung gesorgt. 1936 wurde die einheitliche vom NÖ. Landesverband vorgeschriebene Uniform eingeführt.

Mit der Herstellung eines 120.000 l fassenden Teiches in der Johannesstraße, dem sogenannten „Wallnerteich“, schuf die Gemeinde im Jahr 1930 ein Löschwasserreservoir im oberen Teil des Ortes. Schon 1891 war auf die Dringlichkeit einer solchen Anlage hingewiesen worden, die vor allem bei akutem Wassermangel für Maria Enzersdorf dringend notwendig war.

In der Zwischenkriegszeit schwankte die Zahl der ausübenden Mitglieder zwischen 35 und 40; Schutzrottenmänner gab es durchschnittlich 15 bis 20. 1922 wurde die Musikkapelle gegründet, die sich aber schon 1930 der FF Mödling angliederte. Wie vor dem Krieg konnte das Feuerwehrbudget durch verschiedene Veranstaltungen aufgebessert werden.

Der schon zur Tradition gewordene Feuerwehrball mit Juxbazar und Likörstube wurde alljährlich in den verschiedenen Gasthäusern des Ortes abgehalten. Blumentage, Lotterien und Tombolen mit phantastischen Preisen, wie Schlafzimmereinrichtung, Küche, Nähmaschine oder Herrenfahrrad, wurden veranstaltet und meistens mit einem anschließenden Wiesenfest beendet. Doch die zunehmende Wirtschaftskrise machte sich auch bei der FF Maria Enzersdorf bemerkbar. 1931 war kein Bargeld in der Kasse; es gab nur offene Rechnungen. Daher konnten auch keinerlei Neuanschaffungen mehr getätigt und Reparaturen nur mit äußerster Sparsamkeit durchgeführt werden. Die Teilnahme an einem Gasschutzkurs war nicht möglich, da sie an den Ankauf von Gasmasken gebunden war. Etliche Mitglieder der Wehr waren von der Arbeitslosigkeit betroffen